Beelitz Heilstätten

Die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts von der Landesversicherungsanstalt Berlin in den Wald gebaute Lungenheilanstalt Beelitz-Heilstätten ging nach ihren Nutzungen als Heilanstalt, Klinik und Lazarett nach der Wende durch unterschiedliche Hände. Diese bewegte Geschichte war dem Erhalt der faszinierenden Bausubstanz nicht zuträglich. Bekannt war die Anlage mit seinen im Wald verteilten Gebäuden für seine faszinierend morbide Atmosphäre. Der Bauherr, Jan Kretzschmar, hat sich vorgenommen, mit einer grundlegenden Umnutzung in ein Wohnquartier und einer zusätzlichen Bebauung den Charakter dieses besonderen Ortes zu erhalten und ihn einer neuen Funktion zuzuführen. Das dafür notwendige städtebauliche Konzept bindet die Altbauten in die Neubebauung ein, schafft aber auch neue urbane Räume. Als Eingang in ein Reihenhausgebiet, das sich in den Wald einschmiegt, entsteht ein runder städtischer Platz, der durch fünf viergeschossige Wohnhäuser gebildet wird. Die Architektur dieser Neubauten übernimmt bewusst die Materialien und Farben des Bestandes und interpretiert diesen ohne zu kopieren. Dadurch entsteht zwar eine Ähnlichkeit, gleichzeitig aber durch den kleineren Maßstab, die Nutzung und die städtebauliche Figur eine gegenüber den Altbauten eigenständige Wirkung. Die fünf Neubauten sind im Detail individuell ausgestaltet, folgen aber - wie das gesamte Quartier - einem gemeinsamen architektonischen Duktus.